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« am: 22. June 2005, 02:20 »
Nachdem sich Apple nun offiziell von dieser Architektur trennen wird gibt es ja nicht so viele im Desktop Bereich. Ich hab allerdings zu meiner grossen Überraschung erfahren, dass der gute alte Amiga einen offiziellen (AmigaOne/AmigaOS) und inoffiziellen (Pegasos/MorphOS) Nachfolger hat, wobei es sich um einen PowerPC handelt, was ja weniger überraschend ist. Leider sind sie nur abwärtskompatibel (im Kernel wird der m68k Code emuliert und ich glaub AmigaOS 3.9 läuft auf beiden nativ), jedoch nicht untereinander.
Der Pegasos würde allerdings als allgemeiner PowerPC designed, auf dem deshalb relativ viele Betriebssysteme nativ laufen. Er wird übrigens auch offiziell von Gentoo, einer sehr gute Linux Distribution, supported und mit einer eignen Workstation vertrieben.
Leider ist das beim AmigaOne ganz anders. Bei seinem Design wurde sich ausschliesslich auf AmigaOS konzentriert, und tatsächlich sollen auch wenige OSes auf der Maschine laufen, sogar mit Linux soll es Probleme geben.
Beide System haben allerdings doch noch etwas gemeinsam: sie bestehen mittlerweile wieder aus bereits veralteter Hardware (um 2002/03 erschienen) und sind keine Schnäppchen. Bei beiden System handelt es sich wahlweise um einen G3 oder G4 bis maximal 1,1 GHz (glaub ich).
Naja, gehört halt Herzblut dazu, sind beides keine Vernunftsysteme. Für einen Linux User könnte es aber interessant sein, wenn er einen PPC programmieren will. Und ganz nebenbei (oder gerade deswegen) hat man noch einen neuen Amiga.
Ich überlege tatsächlich mir so ein System zuzulegen. Allerdings kann man nicht voraussagen, ob sie sich weiterentwickeln werden. Würde Apple nicht wechseln, hätte ich mir zum programmieren ein billiges G3 IBook mit orangen Case besorgt (mach ich bestimmt noch), aber vorerst ist Apple/MacOS für mich uninteressant.
Auf dem Amiga 500 hab ich früher mit dem DevPac Assembler ein wenig programmiert, aber so gut wie alles verlernt. Den Wechsel zu x86/TASM fand ich interessant und Asm kam mir auch leichter vor, lag aber bestimmt an der Erfahrung. Je mehr ich allerdings über Codeoptimierung gelernt habe (was ich eigentlich am coolsten finde), desto weniger bin ich vom x86 begeistert. Ausserdem hab ich festgestellt, dass ich selten einen Befehl verwende, den es bei DevPac in ähnlicher Form nicht gab. Natürlich sind die zusätzlichen Befehle cool, produzieren aber oft mehr Opcode, was sie für innere Schleifen uninteressant macht, und deswegen entberlich. Auch das Little Endian ist bei mir immer wieder ein zuverlässiger Grund für Bugs.
Übrigens gibt es einen PPC Emulator für x86, den PearPC, über dem man man sogar MacOS benutzen kann (ist ja bald unnötig).
Für Assembler Freaks und Hardwarebastler ist es bestimmt ein Abenteuer, RISC kennenzulerenen. Für Desktop User nur ein etwas teuereres Hobby.