Hallo,
also ich hab am Wochenende einiges Probiert und ich bin mir ziemlich sicher das im GRUB 2 seit kurzer Zeit ein Bug drin ist. Der GRUB 2 von Kubuntu 10.04 (Version 1.98-1ubuntu6) lässt sich nicht in eine Partition mit reiserfs oder JFS installieren, der GRUB 2 von Kubuntu 9.10 (Version 1.97~beta4) dagegen schon. Ich habe Kubuntu 9.10 jeweils einmal mit reiserfs und einmal mit JFS jungfräulich neu installiert (+ alle verfügbaren Updates einspielen lassen) und den GRUB 2 gut getestet und ein paar mal neu gestartet, es lief alles völlig problemlos, anschließend hab ich in beiden Fällen ein Live-Update auf Kubuntu 10.04 durchgeführt (direkt im KDE mit KPackageKit) was in beiden Fällen in einem nicht startbaren System endete (es kam eine GRUB-Fehlermeldung und dann nichts mehr).
Mit XFS ließ sich weder Kubuntu 9.10 noch Kubuntu 10.04 installieren.
Kubuntu 10.04 habe ich dann mit JFS aber ohne Bootloader (hab ich im Installer abgewählt) neu installiert. Starten ließ sich diese Installation so natürlich nicht. Als nächstes hab ich dann von meiner Notfall-Linux-CD GRUB legacy installiert was auch problemlos funktionierte und ein startbares Kubuntu 10.04 ergab. Im Kubuntu gab es offiziell keinen GRUB und die menu.lst musste ich daher händisch erstellen. Beim ersten großen Update wurde (ohne das ich das gleich mitbekommen habe) auch GRUB 2 installiert (jetzt sind in /boot/grub/ die Dateien von beiden GRUBs drin), dieser hat aber nicht den GRUB legacy im Boot-Sektor meiner Linux-Partition beschädigt so dass das System weiterhin startfähig war. Aber es wurde nicht nur der GRUB 2 ordentlich konfiguriert sondern auch die menu.lst von GRUB legacy um einige Einträge erweitert. Nach dem nächsten Neustart hab ich dann die automatischen Einträge in der menu.lst wieder gelöscht und einen Chain-Loading-Eintrag für die core.img von GRUB 2 angelegt. Wenn ich jetzt starte bekomme ich immer als erstes das Menü von GRUB legacy angezeigt und kann dort entweder den Linux-Kernel direkt starten oder GRUB 2 laden welcher dann seinerseits den Linux-Kernel startet. Mit dieser Situation bin ich fürs erste recht zufrieden.
Ob beim nächsten Kernel-Update die menu.lst auch wieder automatisch mitgepflegt wird (zusätzlich zum GRUB 2) weiß ich jetzt natürlich noch nicht aber damit kann ich mich sicher arrangieren. Zumindest werde ich nach dem nächsten GRUB 2 Update einfach mal probieren diesen in den Boot-Sektor meiner Linux-Partition zu installieren, wenn das gut geht kann ich GRUB legacy wieder löschen (also dessen Dateien aus /boot/grub/, richtig installiert ist er ja nicht) oder ich muss GRUB legacy mit der Notfall-Linux-CD wieder korrekt einrichten.
Ich hab mal ein paar richtig alte Systeme auf meine Platte losgelassen (namentlich XENIX bzw. AIX) und hab beim Qemu einmal die reale Platte (d.h. /dev/hda) dort sekundär eingebunden. Danach war die erweiterte Partition weg, inklusive Datenpartition (konnte die Daten aber wiederfinden und retten).
Sowas macht man ja auch nicht. Zu unterschiedliche Generationen vertragen sich einfach nicht, so wie im realem Leben ja auch.
Um DOS von meiner realen Festplatte, im laufenden Windows, zu starten hab ich diese mal in VMware eingebunden, aber nur ReadOnly (also so das die Änderungen extra gespeichert werden und beim Beenden von VMware gelöscht/verworfen werden), und zum schreiben hab ich die DOS-Partition im Host-OS per Netzwerk freigegeben und das dann im DOS in der VM als Netzwerklaufwerk eingebunden (über IPX/NetBeui). So hat das super funktioniert und für die reale Festplatte gab es keine Gefahr.
Ein andernmal hat sich Windows ne Auszeit genommen und die Partitionen komplett verwürfelt [....] Ich hatte in der Erweiterten vorher die Partitionen verschoben, um mehr Platz für Linux zu haben. Das biss sich dann wohl gewaltig mit der manuellen Laufwerksbuchstabenzuteilung unter Windows. Gab auch ne Menge Spaß, die einzelnen Partitionen wiederzufinden...
Da hast Du eventuell das falsche Werkzeug benutzt, ich hab früher mal mit Partition-Magic gute Erfahrungen gemacht. Mit anderen/heutigen Tools dieser Kategorie kenne ich mich nicht so gut aus, muss mir mal das GParted näher ansehen. Ansonsten partitioniere ich meine Festplatten immer mit Taschenrechner und Diskeditor.
Seitdem habe ich vor dieser Struktur ein bisschen Respekt.
Das ist wie bei einem Pferd, wenn Du nicht gleich wieder aufsteigst wirst Du nicht nur Respekt sondern Angst haben.
Deshalb hab ich jetzt auch mit dem GRUB so lange experimentiert bis ich einen Weg hatte der meinen Wünschen entspricht
und funktioniert.
In meinem MBR lebt übrigens /usr/lib/syslinux/mbr.bin vom SYSLINUX-Projekt, der tut in etwa genau das, was dein MBR auch tut.
Die meisten MBRs machen in etwa das selbe, der entscheidende Punkt sind die verwendeten Methoden und die daraus resultierende Zuverlässigkeit. Ich ignoriere z.B. komplett die CHS-Angaben und nutze nur die 32Bit-LBA-Werte, dafür benötige ich aber auch mindestens einen 386.
Naja, und GRUB ist mir grundsätzlich suspekt.
GRUB ist Bestandteil ges Gesamtpaketes "Kubuntu", daher lasse ich ihn auch nur Kubuntu starten und wenn er Probleme macht dann ist das ein "Kubuntu-Problem" (zumindest in meiner naiven Sichtweise). Insgesamt erscheint mir persönlich GRUB viel zu riesig und aufgeblasen, LILO hat seinen Zweck auch zuverlässig erfüllt.
Etwas haben die letzten Wochenenden auf jeden Fall gebracht: ich kenne jetzt den Installer von Kubuntu komplett auswendig.
Muss aber auch sagen das er ziemlich lahm reagiert. Das konfigurieren der Installation (als bis ich dann auf den "jetzt installieren"-Knopf drücken konnte) hat mehr als 15 Minuten gedauert (das meiste davon hab ich diese lustige Doppel-Stern-Animation, also das KDE-Pendant zur Windows-Sanduhr, beobachten dürfen), die eigentliche Installation (Daten kopieren usw.) hat weniger Zeit benötigt. Außerdem nervt es das die Fenstergröße nicht verändert werden kann, insbesondere bei der Auswahl der Partitionen musste ich ständig die Scrollbalken benutzen, obwohl gut 90% des Monitors nur das Hintergrundbild gezeigt haben.
Grüße
Erik