Könnte man dadurch mehr Sicherheit erreichen?
Theoretisch ja, praktisch eher nein. Wenn du selbst ein Betriebssystem baust, dann wirst du da erstmal Unmengen an Bugs haben, die woanders schon vor langer Zeit entfernt wurden. Außerdem wirst du an einigen Stellen ziemlich sicher nicht alles komplett durchdacht haben, wodurch sich Hintertüren ergeben, an die du nicht denkst. Sollte dein Betriebssystem das alles nicht haben
und zusätzlich noch verbreitet genug sein, dann können Geheimdienste da trotzdem subtile Bugs einfügen.
Alternativ suchen sie einen anderen Angriffsvektor. Jedes Betriebssystem wird auf einer Hardware ausgeführt, die fast vollständig aus (nicht ersetzbarer und geschlossener) Software besteht; für (DMA-fähige!) Peripherie gilt das ebenfalls. Linux kommt nicht aus den USA, dein BIOS schon. Wenn nicht die Chinesen unterwegs ihre eigenen Türen eingebaut haben.
Kompatibilität zu POSIX könnte man dabei ja leicht erreichen, und damit hätte man schon viel Software zur Verfügung.
Mit POSIX allein hast du ein System der 80er, aber noch lange keinen modernen 3D-fähigen Desktop mit Webbrowser und Videobeschleunigung.
Ich war ehrlich gesagt, etwas erstaunt, dass es noch keinen NSA-Thread hier gibt, da das Thema gerade für Betriebssysteme sehr wichtig zu sein scheint.
Ich vermute, dass den meisten hier entweder klar ist, dass es keinen vollständigen Schutz vor Geheimdiensten gibt, oder dass es für ein selbst entwickeltes Betriebssystem sowieso egal ist.
Man kann die Kosten für einen gezielten Angriff erhöhen. Snowden hat aber gezeigt, dass die Kosten keine Rolle spielen. Es gibt schlicht zu viele Angriffsvektoren, die man nicht unter Kontrolle hat.
Gruß,
Svenska