Autor Thema: Wo Programme laufen lassen?  (Gelesen 7535 mal)

bluecode

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« Antwort #20 am: 04. July 2009, 12:14 »
Es kommt primär darauf an was für einen Kernel man sich vorstellt. Willst du einen monolithischen Kernel, dann sind die Syscalls wirklich die POSIX-Funktionen (oder WinAPI oder irgendeine eigene API), die halt die komplette Funktionalität die ein Betriebssystem ausmacht umfassen. Willst du einen Mikrokernel, dann sind die Syscalls primär nur Speichermanagement, (eventuell nur rudimentäres) Prozessmanagement und als wichtigsten Punkt IPC. Mit der IPC muss man dann mit irgendwelchen anderen Prozessen (virtuelles Dateisystem, Netzwerkstack, was auch immer) kommunizieren um die richtige Funktionalität ausschöpfen zu können, da der Kernel eben nicht viel anbietet. Beim Mikrokernel muss also mehr userspaceseitig gemacht werden, um eine der StandardAPIs zu implementieren.
Für ein Userspaceprogramm macht es keinen Unterschied, da es eben nur die Standard APIs sieht. Ob die nun über IPC laufen oder direkt Syscalls sind kann dem Programm egal sein.

edit: Die monolithisch/mikro-Entscheidung ist natürlich nicht schwarz/weiß, da sind alle Farben zwischendrin auch denkbar.
lightOS
"Überlegen sie mal 'nen Augenblick, dann lösen sich die ganzen Widersprüche auf. Die Wut wird noch größer, aber die intellektuelle Verwirrung lässt nach.", Georg Schramm

ehenkes

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« Antwort #21 am: 04. July 2009, 12:41 »
Danke für die ausführliche Antwort. Wenn ich es richtig sehe, geht das Konzept von tyndur eher in Richtung Mikrokernel, während Linux und vor allem Windows eher monolithische OS sind, richtig?

bluecode

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« Antwort #22 am: 04. July 2009, 14:32 »
Ja.
lightOS
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ehenkes

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« Antwort #23 am: 04. July 2009, 15:12 »
So ein Mikrokernelsystem ist ja die reinste Flüsterpost, wie die Hierarchie und Arbeitsverteilung in einem Großunternehmen. :-D

 

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