Hallo,
ich geb dir grundsätzlich Recht.
Die Geschichten mit SYSCALL/SYSENTER kamen ja auch erst später auf und haben vor allem einen Markt getroffen, der sehr umsatzstark - und sehr kompatiblitätsbedacht - war. Außerdem hat AMD meistens eine Vorreiterstellung gehabt und Intel dann (wahrscheinlich aus Prinzip) eine dazu inkompatible Lösung geschaffen. Via sitzt ja genauso dämlich da.
ColdFire sieht man nur gelegentlich, aber neuere Projekte setzen da meistens nicht drauf, da sind MIPS/ARM halt die Großen der Branche. Ein PDP-11-Notebook hätte natürlich auch was, mit 2.11BSD, aber der Zug ist weg. (Wobei es FPGA-Implementationen gibt, aber was soll man damit eigentlich. 2.11BSD hat ja nichtmal poll()...)
Kompatiblität ist DAS Zugpferd für x86, alle anderen haben vielleicht begriffen, dass es nicht so sein muss, aber selbst Apple ist auf den Zug aufgesprungen. Und ich glaube nicht, dass ARM-Netbooks so große Verbreitung finden werden (oder MS Windows nicht-CE jemals für ARM existiert); die Architektur ist verkorkst, wir leben immernoch mit BIOSen, können keine Festplatten jenseits 2TB adressieren - aber es gab nie einen wirklich harten Umstieg. Plus die Garantie, dass es einen solchen mit den PCs auch nicht geben wird.
Die Lösung von Apple für den Umstieg hängt mit Design-Entscheidungen zusammen, die m.M.n. genug Nachteile mit sich bringen.
Übrigens kann Qemu seit kurzer Zeit auch Windows NT/MIPS emulieren (die Firmware der MIPS Magnum ist jetzt Freeware) - zum Probieren: "qemu-system-mips64el -M magnum -hda ... -cdrom ...", einstellen und dann "cd:\mips\arcinst" (für die Systempartition) und "cd:\mips\setupldr" vom ARC aus ausführen. Das waren auch komische Biester, an sich normale PCs mit anderen Prozessoren; teilweise sogar mit memory-mapped ISA (ISA = CPU-Bus des 8086...).
Gruß,
Sebastian