Autor Thema: Wie GRUB in eine Partition installieren  (Gelesen 12272 mal)

erik.vikinger

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« am: 20. May 2010, 20:26 »
Hallo,


da es hier ja so viele GRUB-Experten gibt frage ich einfach mal: wie installiert man zuverlässig den GRUB in eine reiserfs-Partition (nicht in den MBR)?
Mein Problem ist das mein PC nicht mehr will. Ich habe vor 3 Wochen von Kubuntu 9.10 auf 10.04 geupdatet und damit hat das GRUB-Unheil seinen Lauf genommen. Zuerst musste ich auf GRUB legacy zurückwechseln, siehe http://forum.kubuntu-de.org/index.php?topic=13722, und nach einer Woche ohne Probleme wollte plötzlich und gänzlich unerwartet der GRUB legacy auch nicht mehr arbeiten. Er hat zwar das Auswahlmenü angezeigt aber nach dem Betätigen der Enter-Taste startete der Computer einfach so neu. Selbst wenn ich den memtest86 auswähle. Beim Versuch über die Konsole mein Linux manuell zu starten wurde der Computer selbst mit dem Befehl 'initrd' einfach nur neu gestartet. Es war nicht möglich irgendwelche Dateien zu laden. Das automagische Vervollständigen von Datei-Namen per Tab hat aber funktioniert, File-System-Access war also prinzipiell gegeben.

Nach ner Weile sinnlosem rumfummelns hab ich einfach einen etwas älteren GRUB legacy von einer alten Linux-Notfall-CD drüberinstalliert (damit hatte ich 2 Wochen zuvor ja noch Erfolg). Seit dem geht es nur noch bis zur Meldung "Loading Stage 1.5." und dann startet der Computer sofort neu, er ist quasi in einer Endlosschleife gefangen. Bis zur Auswahlliste (oder Notfall-Konsole) geht es nicht mehr, es ist also noch schlimmer geworden. Von CD booten, per BIOS-Auswahl-Menü, geht aber noch. Der MBR ist auch noch völlig intakt. Das Problem muss also beim GRUB liegen.

Ich hoffe mal das ein paar von Euch sich gut genug mit GRUB auskennen um mir sagen zu können wie ich den GRUB legacy zuverlässig, von der CD aus, in meine Linux-Partition installiere. Leider bekomme ich von 'grub-install' keine Erfolgsmeldung mehr aber auch keine Fehlermeldung.


Wenn auch ihr keinen Rat wisst das muss ich wohl das Kubuntu komplett neu installieren, ohne funktionierenden PC geht es jedenfalls nicht mehr (ich vernachlässige sogar schon dieses Forum ;) ).


Grüße
Erik
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.

erik.vikinger

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« Antwort #1 am: 21. May 2010, 21:24 »
Hallo,


na wenn von Euch auch keiner ne Idee hat dann werde ich wohl am Wochenende mein Linux komplett neu aufsetzen müssen, da ist es sicher von Vorteil das dieses Wochenende einen Tag mehr hat.


Grüße
Erik
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Svenska

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« Antwort #2 am: 21. May 2010, 22:03 »
Hallo,

das ist grundsätzlich sehr empfehlenswert. Außerdem empfehle ich, GRUB im MBR zu lassen, also möglichst wenig vom Standard abzuweichen. Und bitte von Grub Legacy fernzubleiben, sofern das möglich ist. ;-)

Achso, von reiserfs würde ich auch abraten, sofern da keine dringenden Gründe gegen sprechen. ;-) Dafür ne Plattenvollverschlüsselung gegen das BKA.

Gruß

kevin

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« Antwort #3 am: 21. May 2010, 22:10 »
Hm, interessant. Ich hätte eher zu GRUB Legacy geraten und um GRUB 2 einen weiten Bogen gemacht. ;)
Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

Svenska

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« Antwort #4 am: 21. May 2010, 22:18 »
Hat den Grund, dass der Support für Grub Legacy in Zukunft eher nachlassen wird und er grundsätzlich auf moderneren Installationen nicht mehr drauf sein wird.

Ich bleibe bei EXTLINUX. Damit kann man allerdings nicht so leicht OSs entwickeln und die Konfiguration läuft auch nur semi-automatisch. Dafür isser schnell, stabil und verpestet den MBR nicht. ;-)

Gruß

erik.vikinger

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« Antwort #5 am: 21. May 2010, 23:08 »
Hallo,


das ist grundsätzlich sehr empfehlenswert.
Was? Linux neu zu installieren? Um genau das zu vermeiden hab ich mich fuer Kubuntu entschieden. Weil mir mehrere Leute bestaetigt haben das es damit kein Problem ist auch zu updaten, mit SUSE hat das eben nicht geklappt. Ich besitze keinen CD-Brenner und musste mir gerade eben das Install-ISO von Kubuntu 10.04 muehselig auf nen USB-Stick fummeln (damit bin ich jetzt online, nur leider ohne deutsche Tastatur).

Außerdem empfehle ich, GRUB im MBR zu lassen, also möglichst wenig vom Standard abzuweichen.
Ich mach aber nicht alles nach Standard! Ich will nicht das jemand ausser mir im MBR rumspielt. Linux bekommt von mir 2 Partition und hat damit gluecklich zu werden, bisher hat das auch immer geklappt, aber nach dem Live-Update von Kubuntu 9.10 auf Kubuntu 10.04 gibt es nun massive Probleme.

Und bitte von Grub Legacy fernzubleiben, sofern das möglich ist. ;-)
GRUB 2 will aber nicht mehr seinen Dinst verrrichten. GRUB legacy hat immerhin fuer eine Woche mitgespielt und mich nun auch haengen lassen. :cry:

Achso, von reiserfs würde ich auch abraten,
Warum? Zumindest kommt meine Notfall-CD damit sehr gut zurecht. Die ext-Familie mag ich persoenlich nicht.

Dafür ne Plattenvollverschlüsselung gegen das BKA.
Wenn die wirklich an die Daten ran wollen schrecken die auch nicht vor Beugehaft zurueck.


Gruesse
Erik
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Svenska

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« Antwort #6 am: 22. May 2010, 00:24 »
Hallo,

gegen Beugehaft gibt es Mittel. :-)

Wenn du dein Home-Verzeichnis sicherst, dann kannst du Linux neu installieren, ohne, dass du deine Einstellungen wiederherstellen musst. Außerdem installiert sich Kubuntu doch quasi von selbst.

Ich installiere grundsätzlich von USB-Stick (oder teilweise Netzwerkboot), und hole mir alle wichtigen Daten aus dem Netz. Das geht schneller, als eine CD runterzuladen. Brenner hab ich zwar, aber keine Rohline. Brauch die Dinger nicht. :-P

Grub 2 funktioniert in genau dieser Konstellation bei dir nicht, das heißt aber nicht, dass eine Neuinstallation von Grub 2 (im Zuge einer kompletten Neuinstallation!) auch nicht funktioniert. Der Support für Grub Legacy wird schwinden (meine Meinung).

Die Entwicklung von reiserfs ist relativ unsicher, und wenn du ext* wirklich nicht magst, kannst du auch XFS oder JFS nehmen (die sind unter OS/2 verbreitet, da HPFS nur 4 GB kann). Und Hans Reiser sitzt wegen Mordes ein. Dafür wird ext* im Zweifelsfall halt von jedem Linux unterstützt, außerdem gibt es vernünftige Windows-Implementationen. (Brauch ich, da mein Hauptsystem ext3 ist und meine externe Platte auch.) Bleibt im Endeffekt aber Geschmackssache.

Und Reiser4 findet sich bisher nicht im Kernel.

Gruß

XanClic

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« Antwort #7 am: 22. May 2010, 14:49 »
Und Hans Reiser sitzt wegen Mordes ein.

:-D

(Das ist natürlich wahr, wenn beim Entwickler was kaputt ist, dann muss auch das FS kaputt sein)

Svenska

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« Antwort #8 am: 22. May 2010, 17:02 »
Er war Hauptentwickler. Ich bitte um den Vergleich mit PearPC, wo einer der Hauptentwickler bei einem Autounfall starb und das Projekt nach 1,5 Jahren einschlief.

Von daher ist das schon nicht irrelevant.

erik.vikinger

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« Antwort #9 am: 22. May 2010, 22:16 »
Hallo,


Wenn du dein Home-Verzeichnis sicherst,
bin grad dabei

dann kannst du Linux neu installieren, ohne, dass du deine Einstellungen wiederherstellen musst.
Wann währe denn für das zurückspielen der richtige Zeitpunkt?
Bei den Programme denke ich: nach dem installieren aber vor dem ersten starten. Der KDE macht mir da aber doch etwas sorgen, das sollte ich wohl vor allem nicht im laufenden System machen.
Was ist eigentlich mit "/root"? Lohnt sich das auch zu sichern oder ist da nur belangloses drin?

Außerdem installiert sich Kubuntu doch quasi von selbst.
Das mag sein aber ob das Ergebnis auch zufriedenstellend ausfällt muss sich erst noch zeigen. Mit dem Update von 9.10 auf 10.04, welches auch ganz von alleine durchlief (es hat höchstens 5 Mausklicks erfordert), war ich jedenfalls ganz und gar nicht zufrieden. Das ist jetzt 3 Wochen her und seit dem mag mich mein Rechner nicht mehr. :cry:

Ich installiere grundsätzlich von USB-Stick (oder teilweise Netzwerkboot), und hole mir alle wichtigen Daten aus dem Netz.
Könntest Du das Bitte etwas genauer erläutern.
Ich lade immer das ISO-Image runter und lass das von unetbootin auf den USB-Stick verfrachten, so habe ich ein voll funktionsfähiges Live-Linux auf USB-Stick. Nur leider fehlt da das Boot-Menü wo man die Tastatur auswählen kann. Außerdem fehlt dann einer der knappen USB-Ports und da ich auf die Maus nicht verzichten will ist das ungeschickt für Backups.

Grub 2 funktioniert in genau dieser Konstellation bei dir nicht, das heißt aber nicht, dass eine Neuinstallation von Grub 2 (im Zuge einer kompletten Neuinstallation!) auch nicht funktioniert.
Ich hoffe das die Neuinstallation morgen was bringt. Wenn nicht dann weis ich echt nicht mehr weiter.

Der Support für Grub Legacy wird schwinden (meine Meinung).
Das mag sein aber wenn GRUB legacy funktioniert (und 'menu.lst' beim Kernel-Update automagisch gepflegt wird) bin ich zufrieden. Auf dem über 6 Jahre alten PC wird GRUB 2 sicher keine nennenswerten Vorteil bringen und GRUB legacy bestimmt keine Kompatibilitätsprobleme haben.
Ich probiere morgen als erstes GRUB 2 und wenn der nicht will dann eben GRUB legacy, da bin ich ganz pragmatisch. Wenn beide nicht wollen dann bin ich ganz verzweifelt.

Die Entwicklung von reiserfs ist relativ unsicher,
Ich weis aber reiserfs3.6 ist in einem sehr guten Zustand mit vielen Dienstjahren (mehr als ext3 oder ext4) und wird von Linux sehr gut unterstützt (auch von meiner 2 Jahre alten Notfall-CD, auf die bin ich angewiesen wenn mal was mit dem USB-Stick ist, so wie jetzt um diesen zu aktualisieren, oder bei Backups auf ne USB-Platte).
Das reiserfs4 immer noch nicht im Kernel angekommen ist liegt wimre an "mangelnder Quell-Code-Qualität", die Kernel-Hacker hatten noch was am Code-Style rumzumäckeln, das wird sich wohl ohne Hans auch nicht mehr ändern.

kannst du auch XFS oder JFS nehmen (die sind unter OS/2 verbreitet, da HPFS nur 4 GB kann).
OS/2 benutze ich seit über 10 Jahren nicht mehr. Wie sieht es denn bei XFS und JFS mit der Linux-Unterstützung aus? Ich wäre ja auch mal am ZFS interessiert aber das ist noch ziemlich neu.


gegen Beugehaft gibt es Mittel. :-)
Ohne einen gut bezahlten Anwalt ist da nicht viel zu machen, und selbst der kann nicht zaubern. Ich denke die Beugehaft hängt ganz wesentlich vom vermuteten Wert der gewünschten Daten ab.


Grüße
Erik
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« Antwort #10 am: 22. May 2010, 23:22 »
dann kannst du Linux neu installieren, ohne, dass du deine Einstellungen wiederherstellen musst.
Wann währe denn für das zurückspielen der richtige Zeitpunkt?
Wann immer du möchtest, die betreffenden Programme (KDE!) sollten aber nicht laufen.

Was ist eigentlich mit "/root"? Lohnt sich das auch zu sichern oder ist da nur belangloses drin?
Das ist das Home-Verzeichnis des Nutzers "root". Der darf sich unter K/Ubuntu eh nicht anmelden, also wird das unbenutzt sein. Bei mir hab ich den NVidia-Grafiktreiber da drin, falls mal garnichts mehr geht. ;-)

Ich installiere grundsätzlich von USB-Stick (oder teilweise Netzwerkboot), und hole mir alle wichtigen Daten aus dem Netz.
Könntest Du das Bitte etwas genauer erläutern.
Vorweg: Ich nutze Debian, aber Ubuntu funktioniert so ähnlich.

Auf meinem USB-Stick habe ich SYSLINUX installiert (sudo syslinux /dev/sdc1; sudo -s "cat /usr/lib/syslinux/mbr.bin > /dev/sdc"), das ist ein Bootloader, der von FAT bootet. (Bei der Installation aufpassen, der MBR gehört nicht in die Partition, Syslinux selbst schon!) Meine SYSLINUX.CFG sieht so aus:
say "debian32 , debian64 , win98"

label debian32
kernel debian/linux.32
append initrd=debian/initrd.32 debian-installer/framebuffer=false

label debian64
kernel debian/linux.64
append initrd=debian/initrd.64 debian-installer/framebuffer=false

label win98
kernel debian/memdisk
append initrd=debian/bootw98.img

Unter debian/ liegen auf dem Stick die erforderlichen Dateien, jeweils ein Kernel und eine initiale Ramdisk, die das jeweilige Installationssystem für 32-/64-Bit enthalten. Für Ubuntu nimm z.B.: hier für den 64-Bit Kernel und hier für die dazugehörige Ramdisk.

"memdisk" bootet ein (Floppy- oder Festplatten-)Image, in meinem Fall hab ich eine Win98-Startdiskette dabei. Funktioniert auf meinem Netbook leider nicht. :-(

Da ich den Framebuffer nicht mag (und auch nicht chinesisch installieren möchte), habe ich den per Parameter abgeschaltet. Die Original-Parameter lauten übrigens:
append vga=normal initrd=ubuntu-installer/amd64/initrd.gz -- quiet
Das startet den Debian-Installer, eine textbasierte Installation und ist keine Live-CD. Den USB-Stick kannst du nach dem Booten übrigens wieder abziehen, da die Dateien für Netzwerkboot gemacht sind, brauchst du auch keine ISO-Datei auf dem Stick. Was nötig ist, ist allerdings eine Kabelnetzwerkverbindung, WLAN hat bei mir nie so richtig funktioniert, braucht manchmal Firmware-Dateien und kann definitiv kein WPA/WPA2 (nur WEP oder offen).

Grub 2 funktioniert in genau dieser Konstellation bei dir nicht, das heißt aber nicht, dass eine Neuinstallation von Grub 2 (im Zuge einer kompletten Neuinstallation!) auch nicht funktioniert.
Ich hoffe das die Neuinstallation morgen was bringt. Wenn nicht dann weis ich echt nicht mehr weiter.
EXTLINUX nutzen, setzt aber ext2/ext3 voraus (ext4 weiß ich nicht), reiserfs definitiv nicht.

Der Support für Grub Legacy wird schwinden (meine Meinung).
Das mag sein aber wenn GRUB legacy funktioniert (und 'menu.lst' beim Kernel-Update automagisch gepflegt wird) bin ich zufrieden. Auf dem über 6 Jahre alten PC wird GRUB 2 sicher keine nennenswerten Vorteil bringen und GRUB legacy bestimmt keine Kompatibilitätsprobleme haben.
Richtig, aber GRUB2 sollte theoretisch überall funktionieren. Ich würde es mit einer sauberen Testinstallationen ausprobieren.

Ich probiere morgen als erstes GRUB 2 und wenn der nicht will dann eben GRUB legacy, da bin ich ganz pragmatisch. Wenn beide nicht wollen dann bin ich ganz verzweifelt.
Genau.

Die Entwicklung von reiserfs ist relativ unsicher,
Ich weis aber reiserfs3.6 ist in einem sehr guten Zustand mit vielen Dienstjahren (mehr als ext3 oder ext4) und wird von Linux sehr gut unterstützt (auch von meiner 2 Jahre alten Notfall-CD, auf die bin ich angewiesen wenn mal was mit dem USB-Stick ist, so wie jetzt um diesen zu aktualisieren, oder bei Backups auf ne USB-Platte).
Naja, reiserfs war unter SuSE mal Standard, ist es inzwischen nicht mehr, außerdem ist es mMn ein sterbender Zweig. ext3 hat auch schon lange zuverlässige Dienstjahre hinter sich und kann von jedem ext2-Treiber gelesen werden. Außerdem ist ext4 inzwischen halt stabil und zuverlässig für Produktionssysteme freigegeben. ;-)

kannst du auch XFS oder JFS nehmen (die sind unter OS/2 verbreitet, da HPFS nur 4 GB kann).
OS/2 benutze ich seit über 10 Jahren nicht mehr. Wie sieht es denn bei XFS und JFS mit der Linux-Unterstützung aus? Ich wäre ja auch mal am ZFS interessiert aber das ist noch ziemlich neu.
ZFS ist unter FreeBSD Standard, JFS und XFS werden von Linux seit sehr langer Zeit sehr gut unterstützt (mind. 2.4er Zeiten) und haben ähnliche Performance wie ext2/ext3, wobei JFS im Durchschnitt schneller mountet und sparsamer mit der CPU umgeht als die anderen. (vgl. hier).


gegen Beugehaft gibt es Mittel. :-)
Ohne einen gut bezahlten Anwalt ist da nicht viel zu machen, und selbst der kann nicht zaubern. Ich denke die Beugehaft hängt ganz wesentlich vom vermuteten Wert der gewünschten Daten ab.
Es gibt ja die Möglichkeit, einen Container mit mehreren Passwörtern zu verschlüsseln... die Wahl des Passworts entscheidet dann über den Inhalt. Ich meinte ja ein technisches Mittel; gegen Social Engineering helfen die alle freilich nichts. :-P

Gruß,
Svenska

Tobiking

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« Antwort #11 am: 23. May 2010, 03:38 »
Ich wäre ja auch mal am ZFS interessiert aber das ist noch ziemlich neu.
Bei Solaris wird doch schon ne Zeit lang ZFS eingesetzt. Unter Linux wird es aber wohl keine gute Zukunft haben. Da ist die inkompatible Lizenz zum Linux Kernel und die Überschneidung der Funktionalität mit lvm2. Das einzige was ich da bisher gesehen habe ist nen FUSE Treiber.

Mit btrfs ist allerdings ein Dateisystem in der Entwicklung, das besser in den Linux Kernel passt, und ähnliche Funktionalität bieten soll. Zur Zeit ist es noch als experimentel eingestuft, es ist allerdings schon geplant es in der nächsten Ubuntu Version als standard Dateisystem zu verwenden.

Etwas komisch ist der Fakt, dass Oracle das Projekt btrfs ins Leben gerufen hat, und nun durch den Kauf von Sun auch eine gewisse Kontroller über ZFS hat.

erik.vikinger

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« Antwort #12 am: 23. May 2010, 18:44 »
Hallo,


.... wenn GRUB legacy funktioniert (und 'menu.lst' beim Kernel-Update automagisch gepflegt wird) bin ich zufrieden. Auf dem über 6 Jahre alten PC wird GRUB 2 sicher keine nennenswerten Vorteil bringen und GRUB legacy bestimmt keine Kompatibilitätsprobleme haben.
Richtig, aber GRUB2 sollte theoretisch überall funktionieren. Ich würde es mit einer sauberen Testinstallationen ausprobieren.
Hab gerade eine jungfräuliche Neuinstallation von Kubuntu 10.04 probiert, reiserfs mit Boot-Loader in der Partition, das Ergebnis (ganz am Ende der Installation):
Die Ausführung von "grub install /dev/sda2" ist fehlgeschlagen.
Dies ist ein schwerwiegender Fehler.
Welchen GRUB er meinte weis ich nicht aber ich vermute mal GRUB 2. Der Installer ist dann beim Klick auf Okay abgeschmiert, macht zumindest einen konsistenten Eindruck. Das System war natürlich nicht startfähig und ein fsck.reiserfs brachte ne Menge Fehler (obwohl ich das Live-System ordentlich heruntergefahren hab). Ich verstehe nicht was daran so schwierig ist einen Boot-Loader in ein Dateisystem, das dafür sogar vorbereitet ist, zu installieren.

Ich probiere jetzt mal JFS. GRUB legacy lies sich von meiner Notfall-CD schon mal darin installieren und GRUB 2 soll JFS auch unterstützen. Ich melde mich dann wieder. :|


Danke schon mal für die Tipps, die arbeite ich mal bei Gelegenheit, wenn ich wieder ein ordentlich arbeitendes System hab, durch.


Grüße
Erik
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erik.vikinger

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« Antwort #13 am: 23. May 2010, 19:30 »
Hallo,


Ich probiere jetzt mal JFS. ...
Hat leider auch nicht funktioniert. :cry:
Mein MBR hat wieder einen ungültigen Boot-Sektor (Signatur fehlt) angemahnt.

Kann man im Kubuntu-Installer irgendwo auf GRUB legacy zurückschalten?
Will mich Kubuntu dazu zwingen GRUB in den MBR zu lassen oder ext* zu benutzen?
Oder sollte ich gleich ne andere Distribution nutzen?


Selbst das lange Wochenende jetzt ist dann bald vorbei und ich hab immer noch keinen ordentlich funktionierenden Computer.
Meine Frau witzelt schon über ihren geehelichten ComputerProfi. :oops:


Grüße
Erik
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Svenska

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« Antwort #14 am: 23. May 2010, 22:36 »
Hallo,

muss ich passen. Probiere Debian aus.
Die Netboot-Images sind kernel und initrd.

Ich persönlich bin ja ohnehin kein Fan von (K)Ubuntu, aber vermute einfach mal ganz frech, dass mit nem Dateisystem != ext* nicht oder kaum getestet wird. Ob das bei Debian anders ist, mag und kann ich nicht beurteilen.

Die Images installieren Debian "lenny", das ist bereits sehr abgehangen. Du kannst aber direkt beim Start auf "zurück" gehen und die Debian-Installer-Priorität ändern, dort kommt dann auch die Frage nach der Distribution auf (ich selbst nutze "squeeze"). Ansonsten halt eine Minimalinstallation, die du dann direkt auf squeeze aktualisierst - stellt aber iirc auch von Grub Legacy auf GRUB2 um.

Gruß,
Sebastian

erik.vikinger

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« Antwort #15 am: 25. May 2010, 19:51 »
Hallo,


aber vermute einfach mal ganz frech, dass mit nem Dateisystem != ext* nicht oder kaum getestet wird.
Das scheint wohl tatsächlich so zu sein. Ich habe gestern und vorgestern bestimmt 20 verschiedene Versuche unternommen, jedes mal das selbe Ergebnis: GRUB will nicht in die Partition. Egal ob mit GRUB 2 oder GRUB legacy, die GRUBs die Kubuntu 10.04 mitliefert wollen nicht mit mir zusammenarbeiten. In letzter Verzweiflung, und weil meine Frau gedrängelt hat das sie endlich wieder ordentlich surfen will (nach vollen 3 Wochen PC-Problemen ein nachvollziehbarer Wunsch), hab ich dann einfach ext2 genommen was auch einwandfrei auf Anhieb funktioniert hat. ext3 und ext4 hab ich zwar nicht probiert aber ich vermute das selbe Ergebnis.

Ich glaube nicht das es speziell an Kubuntu liegt, die GRUBs dürften bestimmt unverändert (glaube ich zumindest) übernommen worden sein.

Wenn ich nicht ext* möchte dann sehe ich nur noch 2 Möglichkeiten:
  • Den Kubuntu-Installer gar keinen Boot-Loader installieren lassen und einen GRUB legacy von meiner Notfall-CD installieren, die hat mich ja schon mal gerettet (wenn auch nur für 5 Tage). Da bleibt dann nur noch zu hoffen das wenigstens die menu.lst von der Paket-Verwaltung bei Kernel-Updates automagisch mit gepflegt wird, obwohl es auch nicht so schlimm wäre wenn ich das von Hand machen müsste (passiert ja nicht unbedingt täglich).
  • Eine extra Boot-Partition mit ext2 anlegen. Da wüste ich gerne ob es da Probleme gibt wenn das ne erweiterte Partition ist (mein MBR kann sowas starten, also denn entsprechenden Boot-Sektor korrekt laden) und wie viel Platz ich dafür vorsehen sollte.
Wie denkt ihr darüber?
Vielleicht hat aber auch hier (wo es doch so eine hohe Dichte an GRUB-Profis gibt) noch jemand ne andere Idee.


Grüße
Erik
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« Antwort #16 am: 26. May 2010, 01:25 »
Die Boot-Partition sollte grundsätzlich ext2 sein, mindestens 250 MB und eine primäre MBR-Partition. Das nur so als grundsätzliche Überlegung, andere Verteilungen sind natürlich auch möglich, machen aber u.U. die üblichen Probleme.

Eine Frickellösung a la "Grub Legacy von irgendwoher" halte ich für sinnfrei. Außerdem wird die menu.lst nur(!) dann gepflegt, wenn das Paket auch installiert ist - das zieht bei einem Grub-Update die Zerstörung des installierten Grub nach sich, anderenfalls bei einem Kernel-Update zur Nichtbootbarkeit des Systems, da der Kernel jetzt ein anderer ist. Unerwünscht.

Installiere GRUB in den MBR ODER nutze ext4 und sei glücklich damit ODER mach dir noch mehr Ärger als notwendig. ;-)

Gruß,
Svenska

erik.vikinger

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« Antwort #17 am: 26. May 2010, 12:16 »
Hallo,


Die Boot-Partition sollte grundsätzlich ext2 sein,
Okay, ist mir sehr recht.

mindestens 250 MB
So viel? Mein Verzeichnis /boot ist nur 30 MB groß und da sind u.a. 2 Kernel mit jeweiliger initrd drin. Ich hatte so an 78 MBytes (10 Zylinder) gedacht, da hätte ich ne Stelle wo ich die einer vorhandenen Partition abluchsen kann.

eine primäre MBR-Partition.
Warum das denn? Ich dachte immer das wäre einer der Vorteile von Linux das es auch aus einer sekundären Partition startet. Etwas das DOS und alle DOS-basierenden Windowsen nie gekonnt haben. Der Boot-Sektor von GRUB arbeitet doch mit einer festen Sektor-Liste wo er stage 1.5 (bei GRUB legacy) oder core.img (bei GRUB 2) findet, oder irre ich da?

andere Verteilungen sind natürlich auch möglich, machen aber u.U. die üblichen Probleme.
Was sind denn die üblichen Probleme?

Eine Frickellösung a la "Grub Legacy von irgendwoher" halte ich für sinnfrei. Außerdem wird die menu.lst nur(!) dann gepflegt, wenn das Paket auch installiert ist - das zieht bei einem Grub-Update die Zerstörung des installierten Grub nach sich, anderenfalls bei einem Kernel-Update zur Nichtbootbarkeit des Systems, da der Kernel jetzt ein anderer ist.
Warum sinnfrei? Das die menu.lst nicht automagisch gepflegt wird ist nun auch nicht so schlim, ein neuer Kernel kommt ja nicht täglich und auch nicht hinter meinem Rücken, ich weis wenn ich den Kernel update und fühle mich dem anschließenden händischen updaten von ein paar Text-Zeilen durchaus gewachsen. Falls ich das warten der menu.lst doch mal vergesse dann wird eben noch mal der alte Kernel gestartet, falls das wirklich mal zum Problem wird kann ich die menu.lst immer noch von der Notfall-CD aus korrigieren (ist sicher in weniger als 5 Minuten erledigt) oder ich korrigiere die Dateinamen zum booten direkt im GRUB-Auswahlmenü.

Insgesammt gefällt mir die Lösung mit dem externen GRUB legacy am besten. Die hat am wenigsten Auswirkungen auf das gesammte System (Partitionierungsschema) und es besteht die Option es später noch mal mit GRUB 2 zu probieren (da ziehe ich einfach ein Sektor-Image der gesammten Linux-Partition und installiere probehalber GRUB 2, wenn es klappt ist gut und wenn nicht dann eben ein Restore, geschätzter Zeitaufwand max. 3 bis 4 Stunden).

Installiere GRUB in den MBR ODER nutze ext4 und sei glücklich damit ODER mach dir noch mehr Ärger als notwendig.
Für Variante 1 hat sich GRUB definitiv nicht als vertrauenswürdig und zuverlässig genug erwiesen. Ein Boot-Loader der so viele Probleme macht, und mich für Wochen auf trab hält, bekommt ganz bestimmt nicht die ehrenwerte Aufgabe für das Booten des gesammten PC verantwortlich zu sein!
Bei Variante 2 macht meine Notfall-Linux-CD nicht mit (die kommt höchstens bis ext3) und irgendeine letzte Not-Instanz brauche ich einfach (das haben die letzten Wochen nur zu deutlich gezeigt).
Wie viel Ärger bringt denn Deiner Meinung nach der Verzicht auf Variante 1 und 2 mit sich? Was ist den das notwendige Mass an Ärger auf das ich mich bei Variante 1 oder 2 einstellen müsste? 4 Wochenenden Vollaction ist mir für einen Boot-Loader auf jeden Fall zu viel (ich hab Familie), ich will eine Lösung die mindestens hält bis der PC in seinen verdienten Ruhestand gehen darf (was hoffentlich dieses Weihnachten passiert). Da ich den nächsten PC aber ähnlich partitionieren will suche ich dennoch nach einer langfristig tragfähigen Lösung. Am liebsten wäre es mir wenn die GRUB-Entwickler die Bugs beseitigen (oder bin ich da etwa über ein neues Feature gestollpert) und ich wieder so weiter machen kann wie die letzten Jahre. Linux durfte auf allen meinen PCs noch nie in den MBR (auch DOS und Windows hab ich da nicht geduldet) und hatte damit noch nie solche Probleme wie jetzt, auch nicht beim LILO.


Grüße
Erik
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Svenska

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« Antwort #18 am: 26. May 2010, 14:05 »
Naja, dann mach halt wie du möchtest.

ab hier edit:
Du kannst ein ext4-Dateisystem mit einem ext3-Treiber mounten.

Übliche Probleme: Komplexität, die man im Fehlerfall nicht sauber beschreiben kann bzw. bei der einem nicht wirklich direkt geholfen werden kann, teilweise ungetestete Lösungen.

Wenn du weder DOS, noch Windows, noch Linux in deinem MBR hast - wo kommt der denn dann her? Ich vermute ja, es ist der Standard-DOS-MBR, der die erste aktive, primäre Partition bootet... oder wie startest du dein System sonst?

Wann immer ich einen neuen PC aufsetze, wo der vorhandene Festplatteninhalt egal ist, richte ich auch immer eine neue Partitionierung ein, falls sich die Umstände ändern. Das ging von "WINXP[ntfs],INSTALL[fat16],DATEN[ntfs],LINUX" über "WINXP[ntfs],LINUX[ext3],SWAP,DATEN[fat32]" auf aktuell "LINUX[ext3],DATEN[ext3],SWAP,WINXP[ntfs]", wobei letzteres von 60GB auf 25GB geschrumpft ist.

INSTALL[fat16] liegt auf einer externen Festplatte, meine Datenpartition ist inzwischen ein ext3 (unter Windows aber mit ext3-Treiber!) und Windows ist an das Ende gerückt. Erweiterte Partitionen und logische Laufwerke nutze ich nicht mehr, seitdem mir die Teile mehrmals um die Ohren geflogen sind, inklusive Daten und der primären Partitionen auf der Festplatte. Gelernt, ab sofort vermieden.

Was auch gut funktioniert, ist eine Aufteilung wie:
- WINDOWS
- LINUX
- ERWEITERT
  - SWAP
  - bla
  - blub
  - etc
Vorteil: Selbst bei Änderungen in den Datenpartitionen ändert sich die Nummer der Swap-Partition nicht. Die Nummer der Linux-root-Partition ist ebenso stabil, außerdem primär und von jedem Bootloader startbar.

Willst du aber vermutlich nicht.

Daher: Mach, wie du es für richtig hältst.

Gruß,
Svenska
« Letzte Änderung: 26. May 2010, 14:19 von Svenska »

MNemo

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« Antwort #19 am: 26. May 2010, 19:53 »
Du kannst ein ext4-Dateisystem mit einem ext3-Treiber mounten.
AFAIK geht das nicht. Anders rum ja und  bei ext2 und ext3 geht das auch, aber IIRC nutzt ext4 extends für die Blockadressierung und ist damit nicht mehr von ext3 lesbar.
„Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen. Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst!“

 

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