Autor Thema: Konzeption und Anfang  (Gelesen 16683 mal)

Liam

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« am: 14. October 2009, 12:12 »
Hallo,

ich habe bisher einiges durch das "Henkes"-Tutorial gelernt und habe auch schon selber etwas experimentiert.
Jetzt möchte ich die nötigen Tools sammeln und die "Prerequisites" zusammenstellen.
Bisher kam ich auf ein UML-Modellierungsprogramm und ein Dokumentationsprogramm. (Doxygen vielleicht?)

Was brauche ich noch?
Wie soll ich da anfangen? Jetzt auch bezüglich Kernel-Design?
Was ist so der beste Einstieg?

Gruß
Liam

kevin

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« Antwort #1 am: 14. October 2009, 12:28 »
Was die Tools angeht, gibt es noch einen Abschnitt in unserer eigenen Tutorialreihe, die du zumindest überfliegen solltest, weil das die Grundlage ist, die wir gut kennen und auf die du dich bei Fragen beziehen kannst (und sei es nur, um zu erklären, was bei dir anders ist): http://lowlevel.brainsware.org/wiki/index.php/Teil_1_-_Entwicklungsumgebung.

Neben den Selbstverständlichkeiten wie Editor und Compiler, ist doxygen sicher keine schlechte Idee. git (oder wengistens Subversion) ist ein Muss.

Was das Design angeht, willst du vielleicht das hier lesen: http://lowlevel.brainsware.org/wiki/index.php/OS-Dev_für_Einsteiger#Der_eigentliche_Kernel
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Liam

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« Antwort #2 am: 15. October 2009, 13:26 »
Kann ich git auch unter meinem cygwin nutzen, oder was gibt es da so?
Muss eine aktive Internetverbindung bestehen oder kann ich lokal an meinem vom Internet getrennten PC arbeiten?

kevin

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« Antwort #3 am: 15. October 2009, 14:17 »
Scheint es auch für Cygwin zu geben, aber die üblichere Variante ist msysgit, das auf mingw basiert. Gerade bei git arbeitest du grundsätzlich immer auf einem lokalen Repository und verbindest dich nur mit einem Rechner im Internet (git push/pull), wenn du gerade was veröffentlichen bzw. die aktuellen Änderungen runterladen möchtest.
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Liam

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« Antwort #4 am: 16. October 2009, 11:47 »
Ich habe schon ein bisschen mit git und doxygen rumprobiert.
Bei git finde ich es momentan etwas umständlich andauernd nach einigen Änderungen einen commit zu veranlassen, aber ich denke mal, dass ich später froh darüber sein werde, wenn ich mal zurück in die Vergangenheit schauen kann.
Meine cygwin-git Version funktioniert einwandfrei und ich bin froh =)

Außerdem ist es etwas umständlich gewesen, die besonderen doxygen Kommentare, die nicht mein Coding-Stil sind einzufügen.
Ich hätte mal eine Frage: Ich möchte in doxygen auch meine (unkommentierten) Assembler Files in der File List haben. Gibt es einen Befehl auch deren Content da einzufügen? (Sorry für mein Denglisch. Ja, Denglisch xD)

Außerdem würde ich gerne für den Anfang an UNIX nah daranbleiben und ich habe mir gedacht (in meinen ersten Brainstormings), dass ich am besten einen Hybridkernel schreibe. Natürlich gibt es Vor- und Nachteile von monolithischen und Microkerneln, aber ich denke mal, dass man bei einem Hybriden die Vor- und Nachteile "intelligent" verpacken kann. Was denkt ihr darüber? (Besonders, die die schon an einem Projekt arbeiten: Wieso habt ihr euch für DEN Type eures Kernels entschieden?)

Was gibt es noch so an E-Paper/E-Book-Literatur, die sich mit OSDev beschäftigt? Einige Dinge, wie zum Beispiel A20 oder PM habe ich noch nicht zu 100% verstanden und ich will mich davor komplett informieren. Zwar habe ich schon einige Tutorials und dokumentative "Vade Mecum"s o.ä., aber mehr kann ja nicht schaden =)
Ansonsten werde ich mich hier durchs Wiki lernen.


@EDIT: Eine Frage habe ich noch. Ich würde gerne zu lerntechnischen Zwecken das Rad neu erfinden und würde gerne ein eigenes Dateisystem (mit Format) erfinden und nicht vorhandene Dateitypen, wie z.B. PDF, unterstützen. Dies ist zwar nicht effektiv und nicht unbedingt intelligent, aber ich will es gerne lernen, wie es ist ALLES selber zu machen. Was denkt ihr darüber?
« Letzte Änderung: 16. October 2009, 11:51 von Liam »

kevin

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« Antwort #5 am: 16. October 2009, 12:25 »
Ich habe schon ein bisschen mit git und doxygen rumprobiert.
Bei git finde ich es momentan etwas umständlich andauernd nach einigen Änderungen einen commit zu veranlassen, aber ich denke mal, dass ich später froh darüber sein werde, wenn ich mal zurück in die Vergangenheit schauen kann.
Wirst du definitiv. Vor allem, wenn du mal größere Sachen umbaust und dabei was kaputtmachst, wirst du froh sein, die letzten Änderungen ganz oder teilweise wieder rückgängig machen zu können. Wenn in einer alten Version etwas funktioniert hat und in einer neueren tut es nicht mehr, kannst du genau zurückverfolgen, welche Änderung schuld war. Und so weiter.

Zitat
Natürlich gibt es Vor- und Nachteile von monolithischen und Microkerneln, aber ich denke mal, dass man bei einem Hybriden die Vor- und Nachteile "intelligent" verpacken kann.
Dazu kann man wenig sagen. Du hast die Extreme Monolith und Mikrokernel, und alles andere, was dazwischen liegt, sind Hybride - sowohl Fast-Monolithen als auch Fast-Mikrokernel. Der Begriff sagt also erst einmal nicht sehr viel aus.

Zitat
Einige Dinge, wie zum Beispiel A20 oder PM habe ich noch nicht zu 100% verstanden und ich will mich davor komplett informieren.
Naja, das A20-Gate ist nichts kompliziertes. Lies dir den Wiki-Artikel durch und du bist informiert. Der PM ist natürlich ein ganz anderes Kaliber und genau das, womit sich die ganzen Tutorials viele Kapitel lang befassen. Die grundlegenden Sachen findest du in jedem Tutorial und im Wiki erklärt, aber wenn du die Details, die keiner benutzt, auch wissen willst, wird dir nichts übrig bleiben, als dir das Intel-/AMD-Manual vorzunehmen.

Zitat
@EDIT: Eine Frage habe ich noch. Ich würde gerne zu lerntechnischen Zwecken das Rad neu erfinden und würde gerne ein eigenes Dateisystem (mit Format) erfinden und nicht vorhandene Dateitypen, wie z.B. PDF, unterstützen. Dies ist zwar nicht effektiv und nicht unbedingt intelligent, aber ich will es gerne lernen, wie es ist ALLES selber zu machen. Was denkt ihr darüber?
Halte ich für keine gute Idee. Du wirst zwar am Ende irgendwas haben, das irgendwie funktioniert, aber es wird vermutlich nicht optimal sein. Implementier lieber ein, zwei andere Dateisysteme (FAT und ext2 bieten sich an), damit du die Konzepte lernst, die andere verwenden. Wenn du dann immer noch nicht genug hast, kannst du immer noch dein eigenes FS anfangen, aber eben mit etwas mehr Hintergrundwissen.
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Liam

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« Antwort #6 am: 16. October 2009, 12:41 »
Halte ich für keine gute Idee. Du wirst zwar am Ende irgendwas haben, das irgendwie funktioniert, aber es wird vermutlich nicht optimal sein. Implementier lieber ein, zwei andere Dateisysteme (FAT und ext2 bieten sich an), damit du die Konzepte lernst, die andere verwenden. Wenn du dann immer noch nicht genug hast, kannst du immer noch dein eigenes FS anfangen, aber eben mit etwas mehr Hintergrundwissen.

Ok. Ich würde dann doch irgendwie mehr zu ext2 als FAT tendieren, aber für ne initrd oder ein VFS reicht es ja, wenn ich selber was mixe oder beispielsweise das von James Molloy nehme, oder?

Das mit dem Hybrid-Kernel werde ich mir eh einmal durch den Kopf gehen lassen müssen.

Eine Frage habe ich schon wieder: Wenn ich keine C++-Klassen benutzen will, wie kann ich beispielsweise Video-Funktionen in C in einer "Klasse", "Schnittstelle" oder einem "Namespace" verpacken? Was gibt es da so für Möglichkeiten? (Dachte mir jetzt ne kleine Map zu machen mit eindeutigen Identifiern und dann so bestimmte Funktionen aufrufen zu können per CALL( VideoDriver, ClearTTYScreen ) (<= Pseudo Code) oder so ähnlich.

kevin

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« Antwort #7 am: 16. October 2009, 12:58 »
Ok. Ich würde dann doch irgendwie mehr zu ext2 als FAT tendieren, aber für ne initrd oder ein VFS reicht es ja, wenn ich selber was mixe oder beispielsweise das von James Molloy nehme, oder?
Ja, wenn du nur ein FS implementieren willst, nimm ext2. Das ist zwar etwas aufwendiger, aber dafür hast du am Ende was ordentliches.

Das VFS hat damit nichts zu tun. Das VFS entscheidet mehr oder weniger nur, an welchen FS-Treiber eine Anfrage weitergeleitet wird. Wenn du /mnt/foo öffnest, stellt er also fest, dass das im ext2-Dateisystem, das auf /mnt gemountet ist, liegt und leitet an den ext2-Treiber eine Anfrage weiter, /foo auf dem Dateisystem zu öffnen.

Zitat
Eine Frage habe ich schon wieder: Wenn ich keine C++-Klassen benutzen will, wie kann ich beispielsweise Video-Funktionen in C in einer "Klasse", "Schnittstelle" oder einem "Namespace" verpacken? Was gibt es da so für Möglichkeiten?
Wenn es dir nur um Namespaces geht: Nimm bei globalen Funktionen für jedes Modul ein Präfix dazu: video_clear_screen. Funktionen und Variablen, die nicht öffentlich sein sollen, werden static.

Wenn du Vererbung brauchst, kanst du structs mit Funktionspointern nehmen.
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Liam

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« Antwort #8 am: 16. October 2009, 13:01 »
Wie würde dann eine solche Funktions-Pointer-Struct aussehen? (Jetzt mit meinem Beispiel Video::ClearScreen())

(Habe dich bei ICQ geadded. Kannst ja mal annehmen xD)

kevin

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« Antwort #9 am: 16. October 2009, 14:59 »
Dein Beispiel hat keine Vererbung drin, also ist es nicht besonders sinnvoll, hier Funktionspointer herzunehmen. Um das erklären zu können, nehme ich einfach mal an, es gibt zwei verschiedene Backends, eins für Textmodus, eins für Grafikmodus.

Wir hätten also global ein:
struct video_drv {
    void (*clear_screen)(void);
}

Dann in einer text.c:
static void text_clear_screen(void) {
    // Bildschirm löschen halt
}

struct video_drv textmode_drv = {
    .clear_screen = text_clear_screen;
};

Und nochmal ganz woanders hast du ein Bildschirmobjekt, das entweder Grafik- oder Textmodus hat (weiß man nicht so genau, deswegen muss die Vererbung das erledigen) und machst dann sowas:
screen.drv->clear_screen();
Sie sahen: Einführung in die objektorientierte Programmierung mit C, Teil 1. Alle Klarheiten beseitigt? ;)
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erik.vikinger

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« Antwort #10 am: 16. October 2009, 18:44 »
Hallo taljeth,


Zitat
Sie sahen: Einführung in die objektorientierte Programmierung mit C, Teil 1. Alle Klarheiten beseitigt? :wink:
Cool, jetzt fehlt nur noch Mehrfachvererbung und Exception-Handling!  :-D

Aber mal im Ernst, dieses Thema könnte man sicher gut in ein Tutorial verpacken um zu zeigen wie man in C einfache Interfaces implementiert hinter dehnen sich verschiedene Implementierungen verstecken können.


Grüße
Erik
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kevin

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« Antwort #11 am: 16. October 2009, 20:40 »
Zitat
Sie sahen: Einführung in die objektorientierte Programmierung mit C, Teil 1. Alle Klarheiten beseitigt? :wink:
Cool, jetzt fehlt nur noch Mehrfachvererbung und Exception-Handling!  :-D
Den  Teil überlasse  ich gern dir. Für die Exceptions lässt sich mit setjmp/longjmp doch sicher was basteln und mit ein paar Makros in annehmbare Syntax verpacken. ;)

Zitat
Aber mal im Ernst, dieses Thema könnte man sicher gut in ein Tutorial verpacken um zu zeigen wie man in C einfache Interfaces implementiert hinter dehnen sich verschiedene Implementierungen verstecken können.
Hm, eigentlich ist das ja Off Topic bei uns. Das ist jetzt nicht irgendwie was, was besonders OS-Dev-spezifisch wäre, sondern es ist halt Programmierung in C. Keine Ahnung, in welchem Zusammenhang ich das unterbringen sollte.
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erik.vikinger

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« Antwort #12 am: 16. October 2009, 21:04 »
Hallo taljeth,


Zitat
Den Teil überlasse ich gern dir. ....
Hm, währ mal ne Herausforderung, aber eigentlich setze ich dann doch lieber gleich auf C++ und überlas das ganze dem Compiler.


Zitat
Keine Ahnung, in welchem Zusammenhang ich das unterbringen sollte.
Treiber-Interfaces. Zumindest in einem monolitischen Kernel mit Modulen, wie z.B. Linux, wird sowas sehr oft benötigt. Gerade im Linux-Kernel funktioniert fast alles so, ich frage mich warum dort keiner C++ benutzt, sowas wie Exceptions muss man ja nicht benutzen.


Grüße
Erik
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kevin

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« Antwort #13 am: 16. October 2009, 21:17 »
Treiber-Interfaces. Zumindest in einem monolitischen Kernel mit Modulen, wie z.B. Linux, wird sowas sehr oft benötigt. Gerade im Linux-Kernel funktioniert fast alles so, ich frage mich warum dort keiner C++ benutzt, sowas wie Exceptions muss man ja nicht benutzen.
http://thread.gmane.org/gmane.comp.version-control.git/57643/focus=57918 ist nicht Antwort genug? ;)

Hm, ja, zu CDI wollte ich ja sowieso noch was schreiben. Beim Erklären, wie CDI funktioniert, wird ja dann sowieso auch implizit deutlich werden, wie man sowas machen kann. Aber für Mehrfachvererbung bräuchte ich erstmal selber ein brauchbares Konzept...
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erik.vikinger

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« Antwort #14 am: 16. October 2009, 21:44 »
Hallo taljeth,


Zitat
Hm, ja, zu CDI wollte ich ja sowieso noch was schreiben.
Dann hab ich nichts gesagt.

Zitat
Aber für Mehrfachvererbung bräuchte ich erstmal selber ein brauchbares Konzept...
Das hatte ich auch nicht ernst gemeint.
Ich denke mal es wird für jede Klasse (nicht für jedes instantiierte Objekt) für jede beerbte Eltern-Klasse eine passende vtable erstellt so das der Code zur Laufzeit sich nur die vtable raussuchen muss die zu dem erwarteten Typ, was ja eine Eltern-Klasse des tatsächlich vorhandenen Typs sein muss, passt. Diese vtable muss genau so aufgebaut sein,aber eben nicht den selben Inhalt haben, wie die die zu der entsprechenden Eltern-Klasse direkt gehört. Man bräuchte dann nur noch eine Funktion welche zum aktuellem Klassen-Typ eine vtable raussucht die dem Typ des gewünschten Eltern-Klassen-Typs entspricht. So würde ich zumindest versuchen das Problem zu lösen, das echte C++-Compiler das viel besser/eleganter/effizienter können ist aber sehr wahrscheinlich. Wir sollten das Rad jedenfalls kein zweites mal neu erfinden, signifikant runder bekomm ich das ganz sicher nicht hin.


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erik.vikinger

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« Antwort #15 am: 16. October 2009, 22:08 »
Hallo taljeth,


Zitat
http://thread.gmane.org/gmane.comp.version-control.git/57643/focus=57918 ist nicht Antwort genug? :wink:
Da streiten Dinosaurier über Probleme von (fetten) Dinosauriers, da halte ich mich lieber raus. :wink:
In meinem OS wird der Micro-Kernel sicher zu guten Teilen direkt in Assembler (nach VHDL meine zweitliebste Programmiersprache) entstehen aber die ganzen umliegenden Schichten, User-Mode-Applikationen welche die Personlity liefern und Treiber darstellen, werden bestimmt C++ sein.


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« Antwort #16 am: 16. October 2009, 22:31 »
Du hast nach Linux gefragt, also gebe ich eine Antwort von Linus. ;)

Zitat von: erik.vikinger link=topic=2310.msg26144#msg26144
Zitat
Aber für Mehrfachvererbung bräuchte ich erstmal selber ein brauchbares Konzept...
Das hatte ich auch nicht ernst gemeint
Ich aber schon. Es gibt nämlich Hardware, die sowohl ein PCI-Gerät als auch eine Netzwerkkarte ist. C++ ist für CDI keine wirkliche Option, weil es OS-unabhängig sein soll, und da ist C nunmal der kleinste gemeinsame Nenner.

Zitat
Ich denke mal es wird für jede Klasse (nicht für jedes instantiierte Objekt) für jede beerbte Eltern-Klasse eine passende vtable erstellt so das der Code zur Laufzeit sich nur die vtable raussuchen muss die zu dem erwarteten Typ, was ja eine Eltern-Klasse des tatsächlich vorhandenen Typs sein muss, passt.
Das klingt so einfach, aber mir fällt da nichts vernünftiges ein, wie man das machen könnte. Bei Einfachvererbung kann ich einfach festlegen, dass die struct die Vaterklasse als erstes Element enthalten muss, damit ich direkt casten kann. Bei Mehrfachvererbung könnte ich maximal noch anfangen, ein Array von Vaterklassen anzulegen, die ich dann beim Aufrufen durchgehe und die richtige raussuche. Das klingt aber schon etwas umständlicher zu benutzen als einfach ein Zugriff auf ein struct-Element.
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erik.vikinger

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« Antwort #17 am: 17. October 2009, 11:49 »
Hallo,


Zitat
Ich aber schon. Es gibt nämlich Hardware, die sowohl ein PCI-Gerät als auch eine Netzwerkkarte ist.
Das ist aber noch keine Mehrfachvererbung. Außerdem sind PCI-Devices immer auch irgendwas nützliches so das dieser Zusammenhang nicht zwangläufig durch Vererbung hergestellt werden sollte. Das Device-Struct sollte ein Member "BUS", Pointer auf ein BUS-Struct, haben und hinter diesem kann sich das passende BUS-System verbergen. Die Infos die das BUS-System liefern muss, also die zugewiesenen Hardwareressourcen, sind immer die selben.

Zitat
und da ist C nunmal der kleinste gemeinsame Nenner.
Das ist natürlich ein Argument. Wenn Kompatibilität ein Designziel ist dann muss man dem eben auch gehorchen.


Zitat
Bei Mehrfachvererbung könnte ich maximal noch anfangen, ein Array von Vaterklassen anzulegen, die ich dann beim Aufrufen durchgehe und die richtige raussuche.
Ich vermute so ähnlich wird das auch gemacht. Nur würde ich bei allen Klassen die virtuelle Methoden enthalten als ersten Eintrag in der vtable eine Funktion referenzieren die für den aktuellen tatsächlichen Typ (daher hat jedes Objekt eine Typ-ID o.ä.) des Objekts eine passende vtable für den gewünschten Typ, eben eine Elternklasse, zurückgibt nur das die Einträge in dieser vtable auf die abgeleiteten Methoden verweisen. Ob es wirklich so gemacht wird weis ich nicht aber ich würde das so versuchen falls ich nicht noch irgendwelche Stolperfallen übersehen hab.


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« Antwort #18 am: 17. October 2009, 13:31 »
Das ist aber noch keine Mehrfachvererbung.
Was mehr als eine Vaterklasse hat, ist bei mir schon Mehrfachvererbung.

Zitat
Außerdem sind PCI-Devices immer auch irgendwas nützliches so das dieser Zusammenhang nicht zwangläufig durch Vererbung hergestellt werden sollte. Das Device-Struct sollte ein Member "BUS", Pointer auf ein BUS-Struct, haben und hinter diesem kann sich das passende BUS-System verbergen.
Ja, aus der is-a-Beziehung ein has-a zu machen, ist auch das, was ich gemacht habe. Allerdings bin ich nicht auf die Idee gekommen, es als Bus zu verallgemeinern. Wenn man sich mal in eine Richtung verrannt hat, übersieht man aber oft das Offensichtliche - du hast vollkommen recht, als Bus könnte man das ohne weiteres jedem Gerät geben und PCI ist dann eben davon abgeleitet. Danke. :)
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erik.vikinger

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« Antwort #19 am: 17. October 2009, 14:25 »
Hallo,


Zitat
Was mehr als eine Vaterklasse hat, ist bei mir schon Mehrfachvererbung.
Das ist nicht ganz richtig. Wenn C von B abgeleitet ist und B von A dann ist das nur mehrfache Einfachvererbung, wenn C direkt von A und B abgeleitet ist dann ist das Mehrfachvererbung.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Vererbung_%28objektorientierte_Programmierung%29#Mehrfachvererbung
Das A und B selber wieder von D abgeleitet sein können ist dann das Diamond-Problem.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Diamond-Problem


Zitat
als Bus könnte man das ohne weiteres jedem Gerät geben
Damit würde ein Gerät auch seine physische Position in der Baum-Architektur kennen was z.B. fürs Power-Management wichtig ist. Monitor A hängt an Graphikkarte B und die hängt auf dem PCI-Bus-Segment C welches hinter PCI-2-PCI-Bridge D usw. Wenn Du die Graphikkarte in Powerdown schicken möchtest musst Du wissen das davon zwangsläufig der Monitor betroffen ist und zusätzlich kannst Du die PCI-2-PCI-Bridge bzw. den einen Downstream-Port abschalten wenn auf dem Bus-Segment nichts anderes mit drauf ist.

Zitat
.... und PCI ist dann eben davon abgeleitet
Denke auch an PCI-Express, da gibt es schon ein paar Dinge die ein klein wenig anders sind. Der Config-Address-Space ist z.B. von 256 Bytes auf 4096 Bytes gewachsen. Bei PCI-Express lassen sich auch Hardware-Fehler besser zuordnen, falls Du mal Machine-Check-Exceptions unterstützen möchtest ist das von großem Nutzen.


Grüße
Erik
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