Übrigens: Der Real Mode unterstützt tatsächlich keinen Speicherschutz, keine (zuverlässige) Trennung zwischen Betriebssystem und Anwendungsprogramme und jedes Programm kann den Computer zum Absturz bringen oder die CPU anhalten. Er ist also wirklich unsicher. Darum hat Intel schon 1982 (80286) den Nachfolger entwickelt.
Der Protected Mode wirkt an manchen Stellen darum so furchtbar kompliziert, weil er verschiedene Dinge ermöglicht, die es woanders nicht gibt. Das Betriebssystem muss den Anwendungen nicht vertrauen, aber die Anwendung muss auch dem Betriebssystem nicht vertrauen (Call-Gates mit DWord-Count). Du kannst getrennte Adressräume (Segmentierung) haben, die dich vor jeder Form von Stack-Overflow und kaputten Zeigern schützt und bis zu vier verschiedene Berechtigungsebenen verwenden. Das Handwerkszeug ist also vorhanden.
Nur an der Umsetzung wird es scheitern: Call-Gates sind langsam, getrennte Adressräume sind hochsprachenfeindlich und zwei Berechtigungsebenen reichen eigentlich auch. Wenn es einfach wäre, wäre es schon gemacht.
Übrigens schützt dich auch das beste Betriebssystem nicht vor Angriffen auf Gerätetreiber. Und da (DMA-fähige) Geräte jederzeit (sofern keine IOMMU verwendet wird) auf den gesamten Speicher lesend und schreibend zugreifen können,...
Gruß,
Svenska