Ah, kleiner Geschichtsunterricht. Früher gab es mal die 8086-CPU, die halt 16-Bit-Register hatte und mittels Segmentierung immerhin 1 MB Speicher ansprechen konnte. (Technische Details
hier). Ein paar Jahre später waren 1 MB nicht mehr genug, und Intel musste sich was einfallen lassen. Ich überspringe einfach mal die 286er und mach bei der 386er-CPU weiter. Diese CPUs waren endlich 32-Bit-CPUs und konnten damit bis zu 4 GB Speicher verwalten. Aber eine komplett neue CPU würde ja heißen, dass die alten Programme darauf nicht mehr laufen, also hat Intel sich was einfallen lassen. Wenn eine 386er-CPU gestartet wird, läuft sie zunächst in einem Modus, der kompatibel zu den 8086-CPUs ist. Dieser Modus heißt Real Mode. Das heißt die CPU kann zwar auch nur 1 MB Speicher verwenden, aber das BIOS und DOS und der ganze andere alte Mist aus den 80ern läuft darauf problemlos. Modernere 32-Bit-Betriebssysteme, die gerne 4 GB RAM nutzen wollen, schalten die CPU in den
Protected Mode um. Dann funktionieren einige Dinge anders (zum Beispiel, die Bytes, die die CPU-Befehle kodieren haben jetzt eine leicht andere Bedeutung), und die Software muss entsprechend dafür geschrieben bzw. kompiliert sein, damit sie auch funktioniert, beispielsweise sind Zeiger 32-Bit groß statt 16-Bit.
Wir bewerben hier immer den Protected Mode gegenüber dem Real Mode, weil 4 GB RAM besser als 1 MB sind, Paging mehr kann als die Real-Mode-Segmentierung, das BIOS fast gar nichts cooles kann, was man nicht auch selbst im Protected Mode hinkriegt, es moderne 32-Bit-Compiler gibt, und Multitasking ohne Kopfschmerzen möglich ist. Wenn du einen Multiboot-fähigen Bootloader wie
GRUB verwendest, befindet sich dein Kernel übrigens bereits im Protected Mode.